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Falkensee für Menschen mit Behinderung

Seine letzte Stadtverordnetenversammlung absolvierte am Mittwoch, 25. Oktober, Falkensees Bürgermeister Heiko Müller (SPD) nach 16 Jahren im Amt. Große Meinungsstreits gab es an diesem Abend nicht, statt dessen viel Wertschätzung und ein besonderes Geschenk für das scheidende Stadtoberhaupt.

Nach 16 Jahren im Bürgermeisteramt erlebte Heiko Müller (SPD) am Mittwoch, 25. Oktober, seine letzte Stadtverordnetenversammlung (SVV) in der Stadthalle Falkensee.

Viele Weggefährten per Videonachricht, anwesende Bürger und die Stadtverordneten vor Ort nutzten die Gelegenheit, sich bei ihm für seine Arbeit und sein Engagement für die Gartenstadt in seiner Amtszeit und darüber hinaus zu bedanken.

Eine Menge Wertschätzung schlug Müller entgegen. Unter anderem Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), der Havelländer Landrat Roger Lewandowski (CDU), aber auch Wegbegleiter wie die amtierende stellvertretende Landtagsvorsitzende Barbara Richstein (CDU) und die amtierende brandenburgische Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (B90/Grüne), beide ebenfalls langjährige Falkenseer Stadtverordnete, richteten per Video persönliche Botschaften an Müller.

Die Falkenseer Stadtverordneten zollten durch die Bank hinweg Heiko Müller großen Respekt für seine Leistungen für die gemeinsame Heimatstadt. „Sachstreit ist mit das Wichtigste“, befand Burkhard Schröder, Stadtverordneter für die SPD, Landrat a.D. und langjähriger Wegbegleiter von Heiko Müller. „Ehrenamtler müssen auch nicht alles wissen“, sagte er zudem mit Blick auf die Stadtverordneten, die diese Aufgabe im Ehrenamt ausführen. So seien Debatten um Sachthemen nur folgerichtig. Und: „Über den Sachstreit kommen oft gute Impulse zustande“, so Schröder.

Durchaus außergewöhnlich sei für die Stadt Falkensee zudem, dass sie stets schuldenfrei geblieben sei, so Schröder. Dies merkte auch der FDP-Fraktionsvorsitzende Amid Jabbour voller Respekt an: „Sie haben keine Schulden hinterlassen.“ Rainer Ganser, stellvertretender SVV-Vorsitzender (Freie Wähler), formulierte durchaus salopp: „Sie sind eigentlich eine ganz schön coole Socke.“ Feinere Töne fand Silke Boll vom Teilhabebeirat: „Wir sind aneinander gewachsen.“

Viel Respekt zollte auch Julia Concu als SVV-Vorsitzende Müller für die Ausübung seines Amtes in „16 Jahren, in denen Sie Tag und Nacht den Bürgerinnen und Bürgern Ihren Dienst erwiesen haben“. Dies habe das Leben nicht nur von Heiko Müller, sondern auch von seiner Familie verändert. Seine Familie habe ihn häufig entbehren müssen, ihn bei Terminen auch oft begleitet, „wie es sich für eine Bürgermeister-Familie gehört“.

Viel Respekt für Falkensees Bürgermeister Heiko Müller: „Sie waren nie nachtragend“

Unter dem Strich „haben Sie so manche Schlacht geschlagen. Aber am Ende habe Sie ihre Wahlversprechen alle eingehalten, und das finde ich ganz schön respektabel“, so Concu. „Auch wenn es Grund für Streit gab und mitunter die Fetzen flogen, haben sie die Dinge, die sie umsetzen wollten, vollbracht.“ Hoch an rechne sie ihm, dass „sie sich unserer Kritik gestellt haben, immer professionell waren und man sich nach Sitzungen wieder ins Gesicht schauen konnte. Denn Sie waren nie nachtragend.“

Müller bewahrte an diesem Abend, der für ihn durchaus ein emotionaler war, zwar die Contenance, verriet aber später, dass ihn die ein oder andere Ansprache durchaus sehr bewegt habe. Zum Ende der Sitzung trug er sich schließlich ins „Goldene Buch der Stadt Falkensee“ ein.

Anschließend überreichten ihm die Stadtverordneten durch die SVV-Vorsitzende Julia Concu und Stellvertreter Rainer Ganser als Abschiedsgeschenk eine elektronische Akustikgitarre. Nachdem sie zuvor über die Aushändigung eines Geschenks an den Bürgermeister abgestimmt hatten und dieses damit auf einen rechtssicheren Weg gebracht hatten. Die Gitarre war ein Volltreffer ins Schwarze, wie Müller später auf Nachfrage verriet. „Die Musik ist eines meiner ältesten und längsten Hobbies. Eine solche Gitarre fehlt mir noch in meiner Sammlung, damit habe ich schon länger geliebäugelt“, sagt er sichtlich bewegt.

Abschied als Bürgermeister von Falkensee: Ruhestand von Heiko Müller wird wohl eher ein Unruhestand

Für die Unterstützung in seiner Amtszeit hatte Müller sich zuvor neben allen Weggefährten vor allem bei seiner Familie ganz besonders bedankt. Allen voran bei seiner Ehefrau Petra-Andrea, die seine letzte Sitzung als Gast im Zuschauerbereich vor Ort verfolgt hatte. Fast alle Danksagungen hatten Heiko Müller zukünftig vor allem viel Zeit mit seiner Familie gewünscht. Seine Ehefrau musste darüber durchaus schmunzeln, wohl wissend, dass Müllers Ruhestand vermutlich eher ein Unruhestand wird. Worauf sie sich ganz besonders freue? „Zukünftig auch mal spontan ins Auto steigen zu können, für einen Besuch bei unserem Sohn, ohne erst in den Terminkalender schauen zu müssen“, sagt sie. Zudem hoffe sie, dass ihr Mann zukünftig im Garten nun öfter mal mit anpacken werde.

Müllers letzte SVV – die nach weitestgehend harmonischem Ablauf überpünktlich endete – klang schließlich nach dem letzten Tagesordnungspunkt mit einem kleinen Umtrunk im Foyer der Stadthalle aus.


 © Quelle: Nadine Bieneck, MAZ, https://www.maz-online.de/lokales/havelland/falkensee/falkensee-das-war-die-letzte-sitzung-fuer-buergermeister-heiko-mueller-JFVBLGQZ7BGRFJST3H7PD4ZD54.html