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Falkensee für Menschen mit Behinderung

Logo Teilhabebeirat Falkensee
Teilhabebeirat gegen Barrieren in Falkensee!

vorgetragen auf der SVV am 25.04.2018

An die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Falkensee

Im Sommer endet die 4 Jährige Amtsperiode des Falkenseer Teilhabebeirates. Im Juni wird es eine Nominierungsveranstaltung geben und anschließen die Neuberufung durch die SVV. Nun wird für neue Mitglieder und Aktive geworben.

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Als Beirat arbeiten wir ehrenamtlich und haben in den vergangenen 4 Jahren viel bewegt. Wir blicken auf eine erfolgreiche Amtsperiode zurück, die ich hier kurz darstellen möchte.

Nach der Nominierungsveranstaltung 2014 haben wir in jedem Jahr eine große Veranstaltung durchgeführt.

  • 2014 ging es in der Mensa der Kantschule um die bundesweite „Woche des Sehens“.
  • 2015 haben wir mit dem BBZ und der Europaunion einen großen Aktionstag vor der Stadthalle mit offizieller Berollung der Bahnhofstraße gemacht. Einige von Ihnen haben selbst ausprobiert, dass Kopfsteinpflaster und 2cm hohe Borsteinkanten sogar schon Barrieren darstellen.
  • 2015 haben wir auch noch eine Podiumsdiskussion zur Bürgermeisterwahl in den Räumen der Lebenshilfe organisiert.
  • 2016 haben wir uns an der Demokratiekonferenz zum Thema „Inklusion“ beteiligt.
  • 2017 gab es einen Aktionstag auf dem Bahnhofvorplatz in Zusammenarbeit mit dem Büro für Vielfalt zum Thema „nicht sichtbare Behinderungen“.
  • 2017 ging es auch noch um den Teilhabeplan für Falkensee, der nun zwar fertig vorliegt, aber auf dessen Zustimmung in der SVV wir immer noch warten.

In der Öffentlichkeit sind wir präsent.

Wir haben einen Beirats-flyer erstellt, den Sie aus vielen Sitzungen bereits kennen, der hier aber nochmals vor Ihnen liegt und wir haben eine weitgehend barrierefreie homepage erstellt. Ebenso sind wir auf der facebookseite „Eine Stadt für uns alle“ zu finden.
Ich darf anmerken, dass auf unsere Anregung hin die homepage der Stadt Falkensee nach und nach immer barrierefreier gestaltet wird. Das heißt Dateien lassen sich vorlesen.

Das freut uns!

Wie Sie wissen, beteiligen wir uns an der städtischen Gremienarbeit und übernehmen die daraus erfolgenden Alltagsgeschäfte:

Wir nehmen beratend teil im Bau- und Werkausschuss, im Ausschuss für Stadtentwicklung/Umwelt/Wirtschaft, im Ausschuss für Bildung Kultur/Sport/Soziales, im Hauptausschuss

  • in der Steuerungsgruppe zur Kita mit Inklusionskonzept im Rohrbecker Weg
  • in der Steuerungsgruppe zum geplanten Schwimmbad
  • und natürlich hier in der SVV.

Unsere Dauerthemen sind die Geh- und Radwege, die Querungshilfen an Kreisverkehren, das Thema barrierefreie Schule, die Beschriftung und Beschilderung am Sportplatz Rosenstraße, im BBZ, am Bahnhofsvorplatz usw., die kontrastreichere Treppenstufenerkennung, die Nutzung z.B. des Netto-Parkplatz mit mehr Sicherheit für Fußgehende, usw.

Wir arbeiten mit aktiven Gruppen zusammen, mit denen es an vielen Stellen Interessensüberschneidungen mit uns gibt.
Natürlich mit dem Seniorenbeirat und mit der Demenzgruppe, aber auch mit der Initiative „Willkommen in Falkensee“ und der „FiF - Frauen in Falkensee“, mit der Vereinigung „Starke Mitte“ und mit der BISF , mit dem Jugendforum und mit der Gruppe „Sport aktiv“.
Überall geht es darum, die Bedingungen für ALLE im Blick zu behalten und zu verbessern, denn mit Behinderungen muss überall gerechnet werden.

Wir schreiben Stellungnahmen und Briefe zu den unterschiedlichsten Themen:

  • zum barrierefreien Bundestags-Wahlkampf, zum Nahversorgungskonzept,
  • zum Verkehrsentwicklungsplan, zum Anliegerstraßenbau, zum Buskonzept,
  • zum Bürgerbeteiligungsverfahren zum Thema Leitbild der Stadt und zum INSEK und viele mehr.

Wir versuchen zu sensibilisieren, denn Ausgrenzung geschieht meist durch Unwissenheit oder Unkenntnis.
Daher bringen wir immer wieder vor, dass es besondere Bedarfe gibt für:

  • „Leichter Sprache“ ,
  • Gebärdensprachdolmetscher,
  • Menschen mit Sehbehinderungen,
  • Menschen mit nicht sichtbaren Behinderungen/Krankheiten,
  • Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.

Wir machen auch Begehungen bzw. Berollungen vor Ort und nehmen Falkensee unter die Lupe:

  • die Bahnhofstraße mit dem Bahnhofsvorplatz,
  • die Kreisverkehr, die allgemeine Beschilderung,
  • das Gesundheitszentrum,
  • die Stadtbibliothek wegen des anstehenden barrierefreien Umbaus
  • und auch während der Bauphase das Bürgeramt, die Stadthalle und die neue Kita,
  • und viele mehr.

Wir initiieren 1x im Monat den „Offenen Treff zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention in Falkensee – nichts über uns ohne uns“ aus dem wir vor 4 Jahren hervorgegangen sind.

2x im Monat bietet der Beirat im Bürgeramt Sprechstunden an. Es wenden sich Falkenseer Menschen um Unterstützung an uns, die z.B:

  • ein behindertes Kind haben und keine Regelschule es aufnimmt,
  • die im Discounter nicht durch das Drehkreuz passen,
  • die wegen eines nicht vorhandene Gehweges ihr Kind nicht alleine zur Schule gehen lassen können,
  • die zur Straßenquerung eine Ampelanlage benötigen,
  • usw.

Sie werden bemerkt haben, wir sind fast überall dabei, denn um Barrierefreiheit geht es überall und überall kann sie auch schnell vergessen werden.

Ja, wir haben eine neue Stadthalle mit barrierefreien Toiletten … aber ohne Blindenleitsystem.

Ja, vor der Stadthalle gibt es Behindertenparkplätze …. aber mit Kopfsteinpflaster als Untergrund kaum berollbar.

Ja, wir haben bald ein zugängliches Rathaus… aber nicht bis in Dach.

Ja, es gibt Behindertenparkplätze vor dem Gesundheitszentrum… aber viele Barrieren, die immer noch nicht beseitig worden sind, trotz vielfacher Anmahnung.

Ja, es gibt ein tolles Haus am Anger… aber an den Kursen kann man nur über Treppen teilnehmen.

Ja, wir haben einen Treppenaufzug an der Kantschule… aber keine einzige barrierefreie Grundschule in der Stadt.

Ja, die neuen Radwege sind schön und eben… aber sie haben sehr schwer berollbare Teilabschnitte.

Ja, wir haben große Falkenseekarten an den Straßen… aber kein Hinweis auf eine Rollitoiletten.

Ja, wir haben 4 Pilotschulen für Inklusion …. aber es müssen viele Kinder mit Behinderungen wegen ihrer Behinderung ungewollt in weit entfernte Sonderschule gehen.

Wir wollen Falkensee zu einer Stadt für ALLE machen, in der alle gut zurechtkommen.

Falkensee soll keine „behindertengerechte“ Stadt werden, sondern eine bedarfsgerechte Stadt.

Eine Stadt, in der jede und jeder teilhaben kann. Eine Stadt, in der es normal ist, verschieden zu sein.

 

Wir haben den Eindruck, wir sind auf einem gemeinsamen Weg und bedanken uns an dieser Stelle für die Zusammenarbeit der letzten vier Jahre.

Silke Boll
vorgetragen auf der SVV am 25.04.2018